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Die Kooperation mit IXON startete aufgrund von Problemen beim Remote Service für Maschinen im chinesischen Markt, die mit dem Edge Gateway des niederländischen Industrial IoT Spezialisten unkompliziert gelöst werden konnten. Heute treibt Pantec auf der selben Technologie die Digitalisierung erfolgreich voran.
Im Jahr 2020 suchte das Team um Pablo Kleger, Leiter der Softwareentwicklung bei Pantec Schweiz, nach einer neuen Lösung für den weltweiten Remotezugang. Neben der aufwändigen Verwaltung war mit der bestehenden Remote-Lösung vor allem der Zugriff auf Maschinen in China sehr unzuverlässig. Mit IXON Cloud fand das Team eine stabile und sichere Lösung, die den Anforderungen entsprach. Die Umstellung auf IXON zeigte schnell weitere Vorteile.
Durch die Definition von Benutzerrollen können im IXON Portal pro Benutzer einfach Berechtigungen zugewiesen werden, sodass beispielsweise externen Servicetechnikern gezielt und kontrolliert nur Zugang zu jenen Maschinen gewährt werden kann, für die sie zuständig sind. Gleichzeitig verbesserte sich die Benutzerfreundlichkeit der Administration erheblich: Aufgaben, die früher nur von der IT-Abteilung durchgeführt werden konnten, können nun vom Service-Team übernommen werden.
Das einfach zu konfigurierende IXON Portal bietet Pantec sicheren VNC und http-Webzugriff und ermöglicht mit Dashboarding die Visualisierung und Analyse auf Maschinenebene
Durch die sichere Anbindung der Maschinen mit IXON konnte Pantec nun auch das Verhalten der Maschinen bei ausgewählten Pilotkunden beobachten und besser verstehen. Ein erstes Projekt brachte bereits überraschende Erkenntnisse. Das Pantec Management war lange der Überzeugung, dass der Hauptnutzen der Maschine generell in der enormen Hubzahl und der damit einhergehenden Produktivität lag.
Als Ergebnis der Datenanalyse forcierte Pantec die Entwicklung eines Setup-Devices, das die Stillstandzeit der Maschine beim Werkzeugwechsel minimiert.
Die Daten zeichneten jedoch bei bestimmten Kundengruppen ein deutlich anderes Bild. Bei einem Teil der Kunden liefen relativ kurze Jobs, die nie die möglichen Geschwindigkeiten ausschöpften. Für diese Kundengruppe war klar ersichtlich, dass die Umrüstzeit der Maschine wichtiger ist als die effektive Produktionsgeschwindigkeit.
Pablo Kleger betont: „Früher hatten wir viele Diskussionen darüber, wie die Situation bei unseren Kunden aussehen könnte. Das kontinuierliche Optimieren der Maschinengeschwindigkeit war für uns eine Selbstverständlichkeit geworden. Die Daten zeigten bei bestimmten Kundengruppen aber eine völlig andere Realität!“ Eine Erkenntnis, die sich heute nachhaltig in einer marktorientierten Ausrichtung der Entwicklungsziele widerspiegelt.
Auf Basis der professionellen IXON Industrial IoT Infrastruktur konnten nun auch erste
Kundenapplikationen konzipiert und umgesetzt werden. Ein erster Use Case fokussierte mit dem Thema Folienverbrauch auf ein zentrales Effizienzthema bei der Heißfolienveredelung. Bei einem hohen Veredelungsanteil liegen die jährlichen Kosten für Folie bei den Druckereien im 7-stelligen €- Bereich.
Die Pantec Folienspartechnologie bietet enormes Potential zur Reduktion dieser Kosten, die
designabhängige Parametrierung ist für den Kunden allerdings recht aufwändig in der Berechnung. Mit dem „Foil Optimizer“ stellt Pantec nun ein Tool zur Verfügung, dass diese Berechnung übernimmt. Die Druckerei kann dabei unkompliziert über die Cloud auf dieses Tool zugreifen.
Der Foil Optimizer ist ein wertvolles Tool für Druckereien, um die Parameter zur Minimierung des Folienverbrauchs zu berechnen. Der Zugriff erfolgt über das IXON Portal.
Mit der Cloud Implementierung des Foil Optimizers ist dabei auch der nächste logische Schritt vorbereitet, konkret die vollständige Automatisierung des Workflows zur Bereitstellung der optimierten Maschinendaten.
Pablo sieht in der Digitalisierung für die Pantec Schweiz AG enormes Potenzial und hat eine konkrete Vorstellung wie zukünftig nutzenstiftende Use Cases entwickelt werden. „Aus heutiger Sicht kann ich sagen, daß gute Use Cases dann entstehen, wenn wir als Anbieter eng mit innovativen Kunden kooperieren. Die Kunden kennen die Herausforderungen, wir haben das Know How und die Möglichkeiten, um eine Lösung voranzutreiben.“
Bei der Umsetzung ist auch die Innovationskraft von IXON sehr hilfreich. Das neue SecureEdge Pro Gateway Quadcore Technologie und Container schafft die Voraussetzungen für eine technische Lösung der geplanten Use Cases.
Pablo verdeutlicht: „Wir sehen interessante Möglichkeiten, um unsere Kunden bei der optimalen Nutzung unseres Veredelungsequipment zu unterstützen. Dazu zählen beispielweise gezielte Schulungen, deren Inhalte auf Datenauswertungen beruhen. Oder eine Verschleissüberwachung, die lastabhängige Wartungs- und Servicearbeiten ermöglichen. Was hierbei entscheidend ist: die enorme Datenmenge auf der Maschine muss entsprechend vorverarbeitet werden, damit in der Cloud dann die richtigen Daten bereitgestellt werden können. Die aktuell geplanten technologischen Entwicklungen bei IXON ermöglichen uns eine saubere Trennung von PLC und Datenverarbeitung, das wird uns einen großen Schritt vorwärts bringen“ so Kleger.